Hygroton ist ein harntreibendes Medikament bzw. ein Langzeitdiuretikum. Es wird bei Bluthochdruck verordnet. Der Wirkstoff ist Chlortalidon.
Das Medikament Hygroton wird bei der Therapie von leber-, nieren- und herzbedingten Wasseransammlungen im Gewebe verordnet. Dies sind hepatische, kardiale und nephrogene Wasseransammlungen bzw. Ödeme.
Chlortalidon ist eine harntreibende Substanz aus der Klasse der thiazidähnlichen Diuretika, welcher zur Therapie von Herzinsuffizienz, Ödemen und Bluthochdruck verordnet wird.
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Inhalt
Was ist Hygroton?
Die Wirkung beruht auf der Hemmung des Transportes von Natriumchlorid in den Nieren. Das Medikament Hygroton wurde im Jahre 1958 zugelassen und zählt damit zu den ersten Antihypertensiva, die es gab. Im Jahre 1967 wurde in einer placebokontrollierten Studie nachgewiesen, dass die antihypertensive Therapie mit Hygroton bei Patienten mit schwerer Hypertonie kardiovaskuläre Angelegenheiten hemmen kann. 1970 wurde der gleiche Effekt ebenfalls für Patienten mit mäßiger diastolischer Hypertonie nachgewiesen. Die günstigen Erfolge der Behandlung mit Hygroton konnten ebenfalls durch die European Working Community im Jahre 1985 bestätigt werden.
Durch jene Daten bekam Hygroton schon besonders früh einen bedeutenden Stellenwert in der Therapie der arteriellen Hypertonie. Zugleich konnten Studien an jungen Patienten mit einem niedrigen kardiovaskulären Risiko lediglich einen beschränkten Behandlungseffekt nachweisen. Es zeigte dabei die Oslo-Studie nach einer längeren Untersuchung keinen charakteristischen Nutzen der täglichen Gabe von 50 Milligramm Hygroton im Vergleich zu einem Placebo auf die Mortalität, kardiovaskuläre Ereignisse und die kardiovaskuläre Mortalität. Nur zerebrovaskuläre Begebenheiten traten in der Therapiegruppe kennzeichnend seltener auf.
Die Wirkungsweise
Der Wirkstoff Chlortalidon fördert die Ausscheidung von Elektrolyten wie Chlorid-, Natrium- und Kalium -Ionen aus dem Organismus. Zugleich schwemmt dieser vermehrt Wasser aus. Hierdurch beseitigt er Wassereinlagerungen (Ödeme) und senkt er den Blutdruck.
Chlortalidon besitzt eine harntreibende Wirkungsweise. Es verhindert die Rückresorption des Natriumchlorids am distal ausgerichtetem Tubulus und führt zu einer gesteigerten Ausscheidung von Ionen, Wasser und Protonen in den Nieren. Der Wirkstoff Chlortalidon kann zu einer Erhöhung der Harnsäure, der Glucose und der Blutfette im Blut führen.
Alle thiazidartigen Diuretika und Thiazide sind grundsätzlich dazu geeignet, einen hohen Blutdruck senken zu können und die Gefahr für mögliche Folgeerkrankungen zu verhindern. Vor allem für Chlortalidon wurde in einer größeren Studie an mehr als 30 000 Bluthochdruck-Patienten erkannte, dass sich hiermit bei älteren Patienten, die zusätzlichen Faktoren aufweisen. Dies sind die koronare Herzkrankheit und Diabetes. Auch Schlaganfall, koronare Herzkrankheit, Diabetes und Angina Pectoris lassen sich mit dem Wirkstoff sicher verhindern.
Chlortalidon blockiert in der Niere die Kanäle zum Transport von Natriumchlorid, über welche das Natrium sowie das Chlorid für den Körper resorbiert werden. Anstelle dessen ziehen die Elektrolyte durch die osmotische Wirkungsweise das Wasser aus den Zellschichten, das mit dem Harn wieder aus dem Körper ausgeschieden wird. Dadurch sinkt in erster Linie das Blutvolumen. In der Folge verringert sich der Blutdruck und gleichzeitig wird das Herz in seiner Pumpleistung erleichtert. Wassereinlagerungen können abschwellen, weil sich der Flüssigkeitshaushalt innerhalb der Zellschichten regelt.
Die entwässernde Wirkungsweise von Chlortalidon ist ähnlich wie die des Wirkstoffs Hydrochlorothiazid. Zu den größten Vorteilen von Chlortalidon gehört, dass diese die Wiederaufnahme des Calciums im Nierengewebe steigert. Daher müssen die Patienten bei dieser Entwässerungstherapie keine calciumhaltigen Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen.
Anwendung, Einnahme & Dosierung
Das Medikament Hygroton wird einmal am Tag zum Frühstück eingenommen. Die Dosis von 25 Milligramm ist damit ausreichend.
Neben- und Wechselwirkungen
Zu den häufigsten denkbaren unerwünschten Wirkungen von Hygroton gehören die Hypokaliämie wegen der vermehrten Kaliumausscheidung sowie eine Hyperurikämie. Weitere Nebenwirkungen sind Verdauungsbeschwerden, Appetitverlust, Hypomagnesiämie, Hyponatriämie, Hyperglykämie, Impotenz, Hautausschlag, Schwindel und ein niedriger Blutdruck.
Zu den weiteren unerwünschten Nebenwirkungen gehören die Störungen des Stoffwechsels und des Elektrolythaushalts. Am häufigsten werden eine Hyperurikämie und eine Hypokaliämie beobachtet.
Nicht angewandt werden sollte Hygroton bei einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und gegen Sulfonylharnstoffe und Sulfonamide. Auch bei einer Anurie oder einer schweren Leber- oder Niereninsuffizienz sowie in der Schwangerschaft ist die Einnahme nicht zu empfehlen.
Die Senkung des Blutdrucks durch Hygroton kann die gleichzeitige Einnahme mit weiteren Wirkstoffen verstärken. Hierzu zählen vor allem andere Diuretika, Herz-Kreislauf-Medikamente wie ACE-Hemmer, Betablocker oder Nitrate sowie Schlafmittel aus der Klasse der Barbiturate, gefäßerweiternde Medikamente, trizyklische Antidepressiva und Alkohol.
Nicht-steroidale Antirheumatika, welche oftmals als Schmerzmittel genommen werden (Acetylsalicylsäure, Naproxen, Diclofenac und Ibuprofen) können die Wirkungsweise von Hygroton abschwächen.
Vorsicht ist ebenfalls bei gleichzeitiger Einnahme von Wirkstoffen mit einer niedrigen therapeutischen Breite geboten. Dies sind Wirkstoffe, deren Dosierung genau eingehalten werden muss, da es sehr schnell zu Unter- oder Überdosierung kommt. Diese Wirkstoffe sind beispielsweise Herzglykoside wie Digoxin und Digitoxin.
Diabetiker sollten bei der Einnahme stets den Blutzuckerspiegel prüfen.
Da Hygroton bei Schwangeren zu einer verringerten Versorgung der Plazenta und somit des Embryos führen kann, sollte das Medikament während einer Schwangerschaft nicht eingenommen werden.
Weitere Handelsnamen
Hygroton wird vom Hersteller Novartis vertrieben. Hierbei ist der Wirkstoff als Einzelsubstanz enthalten. Chlortalidon in Verbindung mit dem Wirkstoff Atenolol ist im Handel als Teneretic mite in Tablettenform erhältlich. Weiterhin ist ein Medikament namens Teneretic sowie zahlreiche Generika mit dieser Kombination verfügbar.
Heute beschäftigt er sich neben seinem Fachgebiet Allergologie auch mit aktuellen Entwicklungen im Bereich CBD (Cannabidiol).
Außerdem ist er medizinischer Berater für mittelständische Unternehmen.
Er betreibt diesen Blog seit 2018.